Beweidungsplan Leitfaden

Ein gut strukturierter Beweidungsplan ist essenziell für den nachhaltigen Erhalt von Almflächen. Er sorgt dafür, dass die Weiden weder übernutzt noch unzureichend beweidet werden, wodurch die Biodiversität gefördert, die Bodenqualität erhalten und die Futtergrundlage für das Weidevieh gesichert wird.

Die Entwicklung und Umsetzung eines solchen Plans erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen Vegetationsexperten, Almbesitzern und den Hirt*innen. Jede dieser Parteien bringt wertvolles Wissen mit ein:

  • Vegetationsexperten analysieren die Pflanzengesellschaften und deren Bedürfnisse.
  • Almbesitzer kennen die betrieblichen Anforderungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
  • Hirt*innen haben wertvolle Erfahrung im täglichen Management der Tiere und in der Einschätzung der Weidebedingungen.

Da Umweltbedingungen, Witterungseinflüsse und Vegetationsentwicklung von Jahr zu Jahr variieren, muss der Beweidungsplan regelmäßig überprüft und angepasst werden. Nur durch eine jährliche Evaluierung können Veränderungen in der Pflanzenzusammensetzung, Erosionsrisiken oder neue Herausforderungen im Weidemanagement frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden.

Ein sorgfältig geplanter und dynamisch angepasster Beweidungsplan trägt somit nicht nur zur Gesundheit der Almflächen bei, sondern sichert auch den langfristigen Erfolg der Almwirtschaft. Er ist ein unverzichtbares Werkzeug für eine nachhaltige Bewirtschaftung und den Erhalt wertvoller Kulturlandschaften.

Struktur für die Erstellung eines Beweidungsplans

Um die Planung zu erleichtern und eine klare Orientierung zu bieten, haben wir einen Leitfaden entwickelt. Dieser zeigt die wesentlichen Schritte auf, die bei der Erstellung und jährlichen Anpassung eines Beweidungsplans beachtet werden sollten. Von der Analyse der Vegetation über die Festlegung der Weidezeiten bis hin zur regelmäßigen Erfolgskontrolle – dieser Leitfaden dient als praxisnahes Werkzeug für alle Beteiligten.

Beweidungsplan für alpine Weideflächen

1. Stammdaten und Verwaltungsangaben

  • Katasternummer: ________________________
  • Betriebsnummer: ________________________
  • Gemeinde: ________________________
  • Name der Alm: ________________________
  • Gesamtfläche der Alm (ha): ________________________
  • Weidefläche (ha): ________________________

2. Bestandsaufnahme und Analyse

2.1 Standortbeschreibung

  • Lage (Koordinaten oder Karte): ________________________
  • Höhenlage (m ü. NN): ________________________
  • Exposition: (Nord/Süd/Ost/West) ________________________
  • Klimatische Bedingungen:
    • Jahresniederschlag (mm): ________________________
    • Temperaturbereiche (°C): ________________________
    • Wetterextreme: ________________________
  • Bodenbeschaffenheit: ________________________
  • Vegetationstypen und Biotopkartierung: ________________________
  • Verbuschungstendenzen: ________________________

2.2 Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Naturschutz- und FFH-Richtlinien: ________________________
  • Eigentumsverhältnisse und Nutzungsrechte: ________________________
  • Weiderechte und behördliche Auflagen: ________________________

3. Weidesystem und Sektoreneinteilung

3.1 Weideform (bitte ankreuzen)

  • Ständige Behirtung
  • Sektorielle Umtriebsweide

3.2 Herdenschutzmaßnahmen (bitte ankreuzen)

  • Behirtung:
  • Elektrische Zäune/Netz  mit Höhe: 
  • Herdenschutzhunde und Anzahl:

3.3 Sektoreneinteilung

  • Ermittlung der Sektoren: Die gesamte Weidefläche wird in Sektoren unterteilt. Diese werden in einer Karte festgehalten und nummeriert.
  • Festlegung der Beweidungsabfolge: Jeder Sektor wird mit Datum, Dauer und den zu beweidenden Tierarten festgelegt. Dabei kann sich die Tierart je nach Vegetationszustand und Ziel der Beweidung ändern.
  • Beispielhafte Beweidungsabfolge:
    • Phase 1: Ziegen zur ersten Beweidung und Reduzierung der Verbuschung.
    • Phase 2: Schafe folgen zur effizienten Abnutzung der Gräser.
    • Phase 3: Rinder zur Verdichtung und Weiterverwertung der Restvegetation.
    • Phase 4: Pferde und Esel (falls vorhanden) zur Nachbeweidung und Trittfestigung der Wege.
  • Hinweis zum Fressverhalten:
    • Ziegen bevorzugen Sträucher und junge Gehölze und sind ideal zur Entbuschung.
    • Schafe fressen vor allem krautige Pflanzen und sorgen für eine gleichmäßige Grasnutzung.
    • Rinder verbeißen stärkere Grasstrukturen und hinterlassen Trittstrukturen, die für die Nachsaat förderlich sind.
    • Pferde und Esel nehmen oft selektiv Kräuter auf und tragen zur Offenhaltung stark genutzter Wege bei.
SektorFläche (ha)TierartenAnzahlDauer der Beweidung (Tage)Beginn der Beweidung (TT.MM)Ende der Beweidung (TT.MM)Umzäunungstyp
1______________________________________________________
2______________________________________________________
3______________________________________________________
4______________________________________________________
5______________________________________________________

4. Beweidungsmanagement

4.1 Infrastruktur

  • Wasserstellen und Tränkestellen: Anzahl: ________ Lage: (auf Karte einzeichnen) ___
  • Wassersicherheit (bitte ankreuzen):
    • FÜr jede Tränkestelle von Monat  bis Monat
  • Zusätzliche Fütterung (ja/nein): ______________
    • Art: ________________________
    • Menge: ________________________
    • Ort: ________________________
    • Zeitraum: ________________________
  • Schutzhütten und Wetterschutz: (Lage auf Karte einzeichnen) mit Beschreibung
  • Zugänglichkeit der Alm: (bitte ankreuzen)
  • Normaler PKW
  • Quad bzw Allradfahrzeug
  • Zu Fuss
  • Per Helicopter

5. Monitoring und Kontrolle

5.1 Weidetagebuch.

5.2 Behandlungstagebuch

5.3 Vegetationskontrolle nach dem Winter