Tiroler Landesregierung verstärkt Bemühungen zum Herdenschutz

Die Landesregierung in österreichsichen Bundesland Tirol hat dieses Jahr bereits zwei große Schritte Richtung Herdenschutzmanagement unternommen, um der Aubreitung von Wolf und Braunbär mit den passenden Maßnahmen zu begegnen.

Elektrozäune als “Notfall-Kits”

Zu Beginn der Almsaison wurde acht mobile “Notfall-Kits” angeschafft. Jedes Kit besteht aus einer Alubox, die 300 m Elektrozaun inkl. Stromversorgung und Zubehör beinhaltet. Diese Kits lagern in verschiedenen Landwirtschaftlichen Lehranstalten und können von Nutzviehhaltern kostenlos ausgeliehen werden, wenn ein Vieh gerissen wurde oder ein Großraubtier in der Nähe der Herde gesichtet wurde. Da das richtige Aufstellen des Zauns für die problemlose Funktion unabdingbar ist, steht das Land betroffenen Bauern auch mit Rat und Tat zur Seite.

Machbarkeitsstudie zum Herdenschutz in Tirol

Im Juli startete zusätzlich eine neue Studie zum Thema Herdenschutz in Tirol. Dazu wurden vier Almen mit verschiedenen Bedingungen ausgewählt. In den Bergen variieren die Bedingungen für Herdenschutz von Alm um Alm. Daher ist es notwendig, wissenschaftlich zu prüfen, welche Herdenschutzmaßnahmen für welche Alm passend und umsetzbar sind. Topographie, Herdengröße und touristische Nutzung unterscheiden sich stark zwischen von Ort zu Ort und die Präventionsmaßnahmen müssen dementsprechend angepasst werden.

Obwohl es noch keine sesshaften Wolfsrudel in Tirol gibt, nehmen Risse zu und es ist nur Frage der Zeit, bis sich das erste Wolfsrudel dauerhaft ansiedelt. Durch den strengen Schutzstatus des Wolfs ist ein Abschuss nur absoluten Ausnahmefällen möglich und daher wird die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen stetig zunehmen. Das Land Tirol hat dies erkannt und bereits vor einiger Zeit eine ” Steuerungsgruppe Herdenschutz” eingerichtet. Diese besteht aus Experten und soll die Machbarkeit von Herdenschutzmaßnahmen klären. Die Notfall-Kits und die gerade gestartete Studie sind ein Teil diese Prozesses.

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