Weitere vom BMLRT finanzierte Projekte

Gelenkte Weideführung auf österreichischen Almen: Maßnahmen für eine praxisorientierte Umsetzung

Durch die sinkende Anzahl an Weidetieren auf Österreichs Almen, wird es zunehmend schwieriger, Almfutterflächen zu erhalten. In den letzten Jahrzehnten ist ein kontinuierlicher Rückgang der Almfutterflächen zu beobachten. Die Grabneralm in Admont durchläuft eine für die Region häufige Entwicklung: Durch die sinkende Anzahl an Schafen können die Almflächen nicht mehr offengehalten werden. Um einer Verbuschung entgegenzuwirken, wird ein Rotationssystem aufgebaut. Dabei werden Flächen, die jährlich höchst extensiv bestoßen werden, mit solchen, die in einem Zweijahresrhythmus gut ausgegrast werden (weniger als 20% Weidereste), verglichen und die Auswirkungen der alternierenden Beweidung auf die Almweiden, ihre Vegetation und Futterqualität untersucht. Der Fokus liegt hierbei auf der Erhaltung der Almflächen mit kleinen Herden, weniger auf der Renaturierung, wobei der Unterschied zwischen “gezielter Beweidung” im Sinne des Projekts AGRAM und “gelenkter Weideführung” berücksichtigt wird.

GeWeid: Wissensvermittlung für qualifiziertes Personal auf Almen mit kleinen Wiederkäuern und gelenkter Weideführung: Aufbau einer modularen Basisausbildung für Schaf- und Ziegenhirt*innen in Österreich
Extensive Beweidung mit Kleinwiederkäuern ist im alpinen Raum von hoher ökologischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Bedeutung. Kleinwiederkäuer leisten hier einen wichtigen Beitrag, vor allem auf Standorten, die für Rinder schwer zugänglich sind. Aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Rückkehr der großen Beutegreifer, geringe Auftriebszahlen, Mangel an qualifiziertem Personal oder zunehmende Verbuschung wirken sich negativ auf die Almfutterflächen, ihre Schutzkapazität vor Naturgefahren und ihre Biodiversität aus. Gelenkte Weideführung von Schaf- und Ziegenherden ermöglicht verbesserte Tierüberwachung, vereinfachten Zugriff auf das Tier bei Krankheit, Verletzungen oder notwendigen Trennung von der Herde, sowie Herdenschutz. Zudem wird durch gezielte Beweidung die Weidefläche optimal genutzt, Über- und Unterweidung können leichter verhindert werden. Hirtinnen spielen dabei eine zentrale Rolle. Qualifiziertes Personal auf Schaf- und Ziegenalmen ist daher eine wichtige Grundlage, um diese Form der Bewirtschaftung umsetzen zu können. Um ein bestmögliches Management sicherzustellen und einem Personalmangel auf Almen mit gelenkter Weideführung entgegenzuwirken, ist es notwendig, Hirtinnen auszubilden und ein fundiertes Wissen über Behirtung von Schaf- und Ziegenherden zu vermitteln. Die Ausbildung kann auch dabei helfen, den Beruf attraktiver zu gestalten und Almpersonal längerfristig für den Beruf zu motivieren.