Herdenschutzhunde

Die Arbeit mit Hunden ist aufwendig, aber bei Beweidung inmitten von Wolfsgebieten und ab einer gewissen Herdengröße durchaus empfehlenswert und rentabel. Herdenschutzhunde sind nur mit dem Vieh sozialisiert. Sie zeichnen sich durch besondere Eigenschaften aus, die sie deutlich von anderen Hunderassen unterscheiden. Wenn sie schon in jungen Jahren mit Schafen zusammen gehalten werden, entwickeln sie eine enge Bindung zur Schafherde. Sie sind auch sehr sensibel, arbeiten mindestens zu zweit zusammen und achten immer genau darauf, was um die Herde herum passiert. Für ihre Aufgabe als Herdenschutzhund sind sie nicht auf Befehle vom Hirten angewiesen, sondern agieren mit ihrem Instinkt und ihrem angeborenen Verteidigungsverhalten.

Vorteile der Verwendung von Herdenschutzhunden

  • Sie sind stark und robust, deshalb können sie sich verteidigen.
  • Sie arbeiten in einem Team und sind sehr aufmerksam.
  • Ihre Anwesenheit ist für Raubtiere alarmierend.
  • Sie brauchen kein langes Training. Durch ihre Sozialisation mit dem Vieh schützen sie ihre Herden instinktiv und unabhängig.
  • Sie sind in der Lage, ihre Arbeit auch in schwierigem Gelände und bei jedem Wetter zu erledigen.
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Hunde und Tourismus

Schilder können und sollen Wanderer, Spaziergänger, Mountainbiker, Jogger informieren, dass Herdenschutz mit Hunden betrieben wird, und können den Naturfreunden Tipps geben, wie sie sich am besten zu verhalten haben.

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Begegnung mit einem Herdenschutzhund

Menschen, die wenig mit Natur und Tieren und besonders mit Hunden zu tun haben, werden, wenn sie sich einer Herde mit Herdenschutzhunden nähern, feststellen, dass ein Herdenschutzhund in der Regel los bellt und dann in Richtung Mensch läuft, um sich zwischen Herde und Eindringling zu stellen. Für den Mensch bedeutet das nun, unruhige und schnelle menschliche Bewegungen zu vermeiden, weil diese sowohl die Herde als auch die Hunde erschrecken. Am besten vom Mountainbike absteigen, die Jogging-Geschwindigkeit auf Gehmodus stellen und sich ruhig verhalten und den Hund gewähren lassen, damit er seine Arbeit instinktiv machen kann. So kann der Herdenschutzhund feststellen, dass keine Gefahr für seine Herde besteht. Besonders aufmerksam reagieren Herdenschutzhunde auf fremde Hunde.

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Tipp: Viele Schafhalter haben auch Gästebetten in ihren Betrieben und sollten ihre Gäste auf die Arbeitsweise und durchaus sehr imposante Wirkung, die große Herdenschutzhunden nun mal auf Menschen haben können, aufmerksam machen, Hinweisschilder in den Wandergebieten aufstellen und in Wanderführern das Verhalten in Gebieten mit geführter Weidehaltung und Herdenschutz erklären.

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